Carl von Linné
Waldbaden / Shinrin-Yoku ist eine achtsamkeitsbasierte, ganzheitliche Methode der aktiven Entspannung für Körper und Geist. Der Wald bietet die ideale Umgebung, um dir eine selbstfürsorgliche, erholsame Auszeit aus dem Alltag zu gönnen. Beim Waldbaden entschleunigst du bewusst, aktivierst deine Sinne, geniesst die gesundheitsfördernde Atmosphäre des Waldes und gönnst deinem Nervensystem eine Pause der Regeneration. So stärkst du deine Widerstandskraft gegen Stress, steigerst dein Wohlbefinden – und tust dir und deiner Gesundheit bei einem regelmässigen Training langfristig etwas Gutes. Denn auch beim Entspannen heisst es «Übung macht die Meisterin und den Meister»...
Beim Waldbaden tauchen wir langsam und in Stille in die wohltuende Atmosphäre des Waldes ein. Wir stärken mit Leichtigkeit und Freude unser körperliches und geistiges Wohlbefinden. Wir üben die Haltung der Achtsamkeit und nutzen Atemübungen und Bewegungen aus Body-to-Brain, Meditation oder Chi-Gong zur Unterstützung des bewussten Seins im Hier und Jetzt. Dabei nutzen wir die Ressource Natur gezielt dazu, unsere Resilienz für stressige Zeiten im Alltag zu stärken.
Für Waldbaden / Shinrin-Yoku mit Waldbaden Solothurn brauchst du weder Vorkenntnisse noch eine speziell gute Kondition. Waldbaden eignet sich für alle. Voraussetzung sind einer der Jahreszeit und Witterung angepasste Ausrüstung, gute Schuhe, Trittsicherheit auf Waldwegen - und die Offenheit, dich mit Neugierde auf die Langsamkeit und Stille einzulassen. Wenn du noch keine Waldbade-Erfahrung hast, dann empfehle ich dir die Teilnahme an einem Schnupperkurs. Dies ist aber keine Voraussetzung für eine Anmeldung zu anderen Kursen.
Waldbaden / Shinrin-Yoku ist keine Therapie, sondern eine Methode der Gesundheitsförderung. Mein Angebot richtet sich denn auch an körperlich und psychisch stabile Menschen. Schwere Gedanken und Themen, die uns beschäftigen, lassen wir ganz bewusst ausserhalb des Waldes.
Das Konzept meiner Veranstaltungen basiert auf dem Verständnis der Salutogenese nach Aaron Antonovski. Die Salutogenese beschäftigt sich mit der Frage, was uns gesund macht und gesund hält. Mit Selbstfürsorge und Selbstwirksamkeit stärken wir diese Faktoren auch beim Waldbaden. Es ist mein Ziel, dass du an meiner Veranstaltung inspiriert und ermutigt wirst, kleine Elemente der Gesundheitsförderung regelmässig in deinen Alltag zu integrieren und diese auch in stressigen Zeiten immer mehr und besser einsetzen zu können.
Gönn dir deine Auszeit im Wald - ich freue mich, dich an einer meiner Veranstaltungen zu begrüssen.
Waldbaden kommt aus Japan und heisst dort «Shinrin-Yoku». Das bedeutet übersetzt so viel wie «Eintauchen in die Atmosphäre des Waldes». Seit Jahrtausenden wird in Japan die Natur als Ressource für Gesundheit und Regeneration genutzt. Basierend auf dieser traditionell tief verwurzelten Beziehung zur Natur wurde Shinrin-Yoku in den 1980-er Jahren gezielt als Massnahme der ganzheitlichen Gesundheitsförderung entwickelt. Seither wurde die gesundheitsfördernde Wirkung dieser Entspannungsmethode in und mit der Natur in zahlreichen Studien wissenschaftlich untersucht und belegt. Shinrin-Yoku ist heute eine anerkannte Form der Gesundheitsförderung in der Natur. Sie ist inspiriert durch die naturbezogene ZEN- Achtsamkeitspraxis.
Auch in der westlichen Welt weiss man seit Langem um die positive Wirkung der Natur: Bereits im Jahr 1911 hat der Begründer der Umweltpsychologie, Willy Hellpach, festgehalten, dass Landschaft und Natur für unser Befinden eine wichtige Funktion haben. Diese Aussage hat sich in den letzten 100 Jahren wissenschaftlich bestätigt. Es ist erwiesen, dass ein Aufenthalt in der Natur negative Gefühle reduziert und positive steigert, dass Körper und Geist mit neuer Energie belebt werden – und dass sich unser Wohlbefinden allgemein positiv verändert. Aus der Umwelt- und Gesundheitspsychologie weiss man, dass unser Immunsystem gestärkt wird, wenn uns etwas in gute Stimmung versetzt, unser Wohlbefinden steigert, Stressoren abmildert, Ressourcen bietet und uns sozial einbindet. Die Natur als unterstützende Ressource bei Rekonvaleszenz ist ebenfalls wissenschaftlich erforscht.
Das Konzept der Achtsamkeit kommt aus dem Buddhismus und wird seit über 2'500 Jahren von Buddhistinnen und Buddhisten praktiziert. Einer der berühmtesten Achtsamkeits-Lehrer ist der vietnamesische Mönch und Zen-Meister Thich Nhat Hahn (1926 – 2022). Zur Bekanntheit der Achtsamkeit in der westlichen Welt trug Jon Kabat-Zinn (1944, PhD in Molekularbiologie) Ende der 1970-er Jahre bei. Kabat-Zinn hat an der Universitätsklinik von Massachusetts das «MBSR-Programm» entwickelt (Mindfulness-Based Stress Reduction; Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion). Er gilt als Begründer der neuen Achtsamkeitsgeschichte und ist Gründer des 1995 etablierten Center for Mindfulness in Medicine, Health Care and Society (CFM) (Zentrum für Achtsamkeit in Medizin, Gesundheitswesen und Gesellschaft) an der University of Massachusetts Medical School.
Achtsamkeit
ist eine Haltung. Die Wirkung der sogenannten «Achtsamkeitspraxis» ist neurowissenschaftlich erwiesen. Das regelmässige Training spezifischer Gehirnmuskeln beim aktiven Entspannen führt nachweislich zu Veränderung in denjenigen Gehirnregionen, die zuständig sind für
Aufmerksamkeits- und Emotionsregulation, Körperwahrnehmung, Selbsterleben und
Regeneration.
Achtsamkeit ist die grundlegende Haltung, mit der wir beim Waldbaden / Shinrin-Yoku-Gesundheitstraining in den Wald eintauchen. Wir sind bewusst im Hier und Jetzt und verlassen unserem Autopiloten. Im Wald sind wir im Anfängergeist unterwegs, staunend, beobachtend, wahrnehmend - aber nie wertend. Die bewussten Sinnesaktivierungen und unser Atmen unterstützen uns dabei. Ganz wichtig ist, dass wir auch dem Wald achtsam und respektvoll begegnen. Deshalb findet Shinrin-Yoku / Waldbaden zum allergrössten Teil auf den bereits bestehenden Waldwegen statt.